GUE Fundamentals Kurs

GUE Fundamentals Kurs Hemmoor Juli 2009

Seit einiger Zeit hatten wir schon die Idee den GUE Fundamentals Kurs zu machen. Im September 2008 fiel dann die Entscheidung uns für den Kurs im Juli 2009 bei Maren Isigkeit am Hemmoor anzumelden. Alle Details und Fragen wurden im Vorfeld geklärt und so konnten wir uns seit Anfang des Jahres auf den Kurs freuen!

Mitte Juli 2009 war es dann soweit: Mit voll bepacktem Auto machten Mike und ich uns auf den Weg in den Norden. Geplant waren 10 Tage am Hemmoor, von denen 4,5 für den Kurs geblockt waren.

Nach der Ankunft samstags lernten wir dann auch unsere beiden Kurskolleginnen kennen: (Ja)Nina aus Bielefeld und Erin aus Toronto, Kanada.

Vor dem Kurs:

Die ersten drei Tage wollten wir dazu nutzen uns kennen zu lernen und unter Wasser einigermaßen ein Team zu werden. Was Ausrüstung anbetraf waren wir alle schon auf der DIR-Schiene unterwegs. Anfängliche Probleme mit Handzeichen und Kommunikation wurden dann auch von Tauchgang zu Tauchgang weniger.
Erin konnte die Zeit nutzen, um sich an die europäischen D12-Stahlflaschen zu gewöhnen (was ihr auch gelungen ist, später wollte sie keine kanadischen Alus mehr tauchen!).
Alles in allem waren es drei sehr entspannte Tage mit schönen Tauchgängen und eine super Gelegenheit alle anderen Kursteilnehmer kennen zu lernen.
Am Abend vor Kursbeginn trafen dann auch noch Maren (unsere Instructorin) und Totti (unser Video-Taucher) ein. Von Volker, Yvonne und Pascal, die zufällig auch am See waren, wurden wir dann noch lecker bekocht und dann ging es auch schon ab ins Bett. Die nächsten Tage warfen ihre Schatten voraus…

Der Kurs:

Wir hatten im Internet schon alle Berichte über andere Fundi-Kurse gelesen, aber ich denke es konnte sich noch keiner so richtig vorstellen was da auf uns zu kam.

Der erste Tag fing morgens um 9 Uhr mit Theorie an. Maren gab uns einen Überblick über den Kursinhalt und überraschte uns mit der Ansage, dass wir sechs bis 8 Tauchgänge machen werden.

Nachdem wir einen Überblick über GUE (Global Underwater Explorers) erhalten hatten ging es auch schon direkt mit den verschiedenen Flossenschlägen los. Zuerst theoretisch mit Videounterstützung und anschließened schwimmend im Trocki.

1. Tauchgang: Nach einem ausführlichen Briefing ging es in Richtung der 6m Plattform. Dort durfte dann jeder die Flossenschläge probieren. Immer dabei war unser Kamerataucher der alles genau dokumentierte. Nach dem Flösseln ging es in Richtung der 12m Plattform an der wir einen Aufstieg mit Stopps in verschiedenen Tiefen einleiteten. Wie wir im Nachhinein erfahren haben waren wir „nur“ knappe vier Minuten zu langsam für den Aufstieg … aber das sollte uns ab jetzt bei jedem Tauchgang begleiten.

Nach der Auswertung der Videos ging es irgendwann nach 23 Uhr für alle ins Bett.

Der zweite Tag begann, nach einem ausführlichen Frühstück, wieder mit einer Theorieeinheit. Auf dem Plan heute Vormittag standen die „Basic 5“ (Automat raus und wieder rein, Automat raus und auf Back-up-Regler wechseln, Long-Hose frei machen und auf Back-up-Regler wechseln, Maske fluten und Maske abnehmen).

2. Tauchgang: Nach der Wiederholung einiger Flossenschläge durfte jeder UW die Basic 5 üben. Zuerst nacheinander, dann im 2er Team. Anschließend ging es wieder in Richtung 12m Plattform, an der wir einen Aufstieg einleiteten. Zwar besser wie bei TG 1, aber immer noch zu langsam.

Nach der Mittagspause standen die S-Drills an. Wir fixierten unsere Regler mit Kabelbindern an der Backplate und übten im Trockenen (dry run) bis es bei jedem klappte. Anschließend Kram zusammen packen und ab ins Wasser.

3. Tauchgang: Von Einstieg 1 aus ging es (wie immer) in Richtung der 6m Plattform. Dort demonstrierten uns Maren und Eli den S-Drill. Anschließend durften wir im 2er Team ran. Anfangs noch auf der Plattform, wurde die Übung dadurch verschäft, dass Maren uns von der Plattform führte und wir die ganze Prozedur im Freiwasser schwebend durchführen durften. Automat abgeben, gleichzeitig die Höhe halten, auf den Tauchpartner achten usw. war schon eine kleine Herausforderung… aber machbar!

Dann wieder in Richtung 12m Plattform und den obligatorischen Aufstieg. Da alle noch Gas hatten ging es im Anschluss gleich wieder nach unten. Wobei Erin und ich auf 6m einen S-Drill machen sollten, während Mike und Nina auf uns „aufpassen sollten“.

Abendessen und Videoanalyse bis spät in die Nacht…

Der nächste Tag und die Tauchgänge verschärften sich.

Am Morgen wieder eine Theorieeinheit und der Dry-Run für das Back-up light deployment (Ersatzlampe benutzen).

4. Tauchgang: Am Anfang die übliche Strecke zur 6m Plattform getaucht. Dort als Übung dann Back-up light deployment. Im Anschluss ging es auf 8m wo wir im Team noch einmal die S-Drills übten. Und dann ging es los…

… auf dem Weg zur 12m Plattform ging einem im Team das Gas aus (simuliert). Das hieß Gasspende und anschließend das Team umstellen. In Formation ging es zur 12m Plattform wo wir den Aufsteig einleiteten. Jetzt hatten wir nicht nur die Aufstiegszeit im Auge zu behalten sondern auch noch unsere beiden „angeschlagenen“ Teamkollegen.

Nach einer Mittagspause und dem Theorieblock ging es um 18 Uhr wieder ins Wasser. Auf dem Programmm stand der Valve Drill (Ventile UW bedienen). Wie immer hat Maren uns die Übung gezeigt und wir durften dann einer nach dem anderen nachmachen. Danach tauchten wir an Ort und Stelle auf. Dieser Tauchgang war beendet. Der nächste sollte sogleich folgen.

Nach einem Briefing ging es wieder hinunter zur 6m Plattform. Während dem Absteig sollten wir einen Stopp auf 4m einlegen. Dort ging dann jedem im Team mal das Gas aus und jeder durfte einen gaslosen Taucher versorgen. Anschließend runter auf die Plattform und dort dann im 2er Team Valve-Drills üben. Direkt im Anschluss wieder zur 12m Plattform. Unterwegs ein OOG Taucher (kein Gas mehr) mit folgendem S-Drill und Aufstieg an der 12m Plattform. Wir waren uns alle einige, dass das der anspruchvollste Tauchgang bis jetzt im Kurs war!

Abends Essen in einem All-you-can-eat-Steak-Restaurant. Allerdings stand uns die Videoanalyse noch bevor. Im Bett waren wir dann gegen 24 Uhr.

Nach einer viel zu kurzen Nacht stand wie jeden Morgen ein ausgiebiges Frühstück an. Danach folgte eine Theorieeinheit und der Dry-Run zum Boje setzen.

5. Tauchgang: Von Einstieg 1 aus ging es zur 6m Plattform. Dort durfte dann jeder im 2er Team wieder den Valve Drill üben. Danach runter auf die Straße im 8m Bereich. Dort dann Boje setzten (nacheinander versteht sich).
Anschließend wieder zur 12m Plattform getaucht. Auf dem Weg ging einem Temamitglied „ganz überraschend“ das Gas aus. Das hieß Team umformieren, zur Plattform tauchen, Boje setzten und an der Leine hoch. Trotz all der neuen Aufgaben haben wir uns immer besser eingespielt. Auch die Zeit für den Aufstieg wurde nochmal ein bisschen besser als beim letzten Mal.

6. Tauchgang: Nach einer kurzen Theorieeinheit fanden wir uns schon wieder im Wasser wider. Geplant war „bewusstlosen Taucher UW transportieren“. Nach einer für uns allen faszinierenden Vorführung von Totti und Maren durften wir uns an die Bewusstlose wagen. Nach anfänglichen Schwiergikeiten hat das Transportieren dann auch ganz gut geklappt … für den ersten Versuch.

Nach der Übung sollten wir uns eine Stelle im See suchen, an der wir uns austarieren sollten und dann dort noch einmal alle den S-Drill und den Valve-Drill üben. Während den Übungen sollte jeder immer ein Auge auf seine Temitglieder haben. Dies wurde uns von Anfang an nahe gelegt und bei diesem Tauchgang hat das mit am Besten geklappt. Jeder hatte die Übungen mittlerweile so verinnerlicht, dass man während dessen auch mal einen Blick auf seine Teamkollegen haben konnte und auch noch die Umgebung im Auge hatte.

Danach ging es natürlich wieder zur 12m Plattform. Natürlich ging einem wieder das Gas aus und natürlich mussten wir auch wieder eine Boje setzten, an der wir aufgestiegen sind. Und wir haben unsere geplante Aufstiegszeit auch fast eingehalten. Beim Debriefing am Einstieg 1 sah man nach dem Tauchgang dann auch nur grinsende Gesichter.

Einen kurzen Dämpfer bekamen wir dann nur, als Maren uns erzählte, dass das unser letzte Kurstauchgang gewesen sei. Jeder hatte damit gerechnet, Sonntag auch noch einmal tauchen zu gehen. Wobei sie uns dann sofort wieder mit der Ankündigung überraschte, dass wir – sofern wir die Theorieprüfung am Abend gut bewältigen würden – nach abgeschlossenem Kurs, am nächstenTag eine Runde scootern dürften.

Abends folgte dann noch die angekündigte Theorieprüfung und eine Videoauswertung.

Fazit: Wir alle haben uns seit Monaten auf diesen Kurs gefreut, und die Vorfreude hat sich wirklich rentiert! Wir konnten uns zwar alle vorstellen, was auf uns zukommen würde, aber ich denke Überraschungen waren für jeden noch genügend dabei! Die Tauchgänge wurden von Mal zu Mal anspruchsvoller. Am Anfang dachten wir nach dem Tauchgang „Wow, das war jetzt mal krass“, aber das hat sich nach den anderen Tauchgängen alles relativiert!

Was uns denke ich allen gefallen hat war der hohe Anspruch an das ganze Team von Anfang an. Wo sind meine Tauchpartner, was machen sie gerade, wie kommunizieren wir untereinander usw.

Die vier Tage waren wirklich ziemlich voll gepackt, aber haben auch super viel Spaß gemacht und ich kann den Kurs wirklich nur weiterempfehlen!

Auf diesem Weg noch mal danke an Maren, die uns vier U29-Fundamentals Teilnehmer zu bändigen hatte, an Totti, der uns gefilmt hat und uns lecker bekocht hat und mit technischen Tipps immer weiter helfen konnte, und an unsere „Praktikantin“ Eli.

U29 Fundamentals- Go Team!

 

 


Leave a Reply