CO2 Vergiftung
Die Ursache der Kohlendioxidvergiftung beim Tauchen ist einerseits ein erhöhtes Kohlendioxidangebot in der Inspirationsluft bei unsachgemäßer Füllung der Tauchflaschen, andererseits eine mit “Essouflement“ bezeichnete Störung der Atemtechnik, die zu einer erhöhten CO2 –Konzentration in der Inspirationsluft führt.
Unter normalem Druck kann es bei unsachgemäßer Füllung der Druckluftflaschen durch ansaugen der Auspuffgase des Kompressors zu einem erhöhten CO2-Anteil der Atemluft auf 1 % kommen, ohne dass Beschwerden auftreten. Beim Tauchen steigt aber mit zunehmendem Umgebungsdruck auch der Partialdruck eines Gases!
Dieses wiederum führt zu einer Erhöhung der Wasserstoffionenkonzentration des Blutes und damit zu einer Steigerung des Atemminutenvolumens. Die durch die Erhöhung des Kohlensäuregehaltes gesteigerte Atmung, führt zu folgenden Symptomen:
Atemnot , Kopfschmerz , Schweißausbrüche , Ohrensausen , Übelkeit und bei weiter steigenden CO2-Partialdruck Erbrechen und Bewusstseinstrübung !
Der Taucher sollte geringere Tiefen aufsuchen. Frischluft oder in schwereren Fällen Sauerstoffbeatmung lassen die Beschwerden nach einiger Zeit verschwinden!
Essoufflement
Mit Essoufflement (außer Atem geraten) bezeichnen die Franzosen eine besondere Art der Ventilationsstörung mit CO2-Vergiftung, die häufig Ursache für Bewusstlosigkeit unter Wasser und damit auch für tödliche Tauchunfälle ist .Mit zunehmendem Umgebungsdruck steigt während des Abstiegs die Dichte der Atemluft. Es wiegt z.B. 1 Liter Luft an der Wasseroberfläche ca. 1.29 g, in einer Wassertiefe von 30 m aber ca. 5g! Es entstehen Turbulenzen in den Atemwegen, die den Atemwiderstand erhöhen. Dadurch wird die Atemmuskulatur stärker belastet als es an der Wasseroberfläche der Fall ist. Aber es können noch weitere Faktoren den Atemwiderstand erhöhen und somit ein Essoufflement auslösen:
- schlecht gewartete , falsch eingestellte oder defekte Lungenautomaten
- nicht ausreichend geöffnete Flaschenventile
- zu enge Tauchanzüge und zu fest sitzende Begurtungen
- Überanstrengung beim Schnorcheln mit Gerät
- Kälte, Dunkelheit und Angst lassen die Symptome noch schneller eintreten.
Die Ermüdung der Atemmuskulatur hat zur Folge , dass die Atmung flacher und schneller wird ( Hypoventilation ) . Die Atmung geht schließlich in ein hecheln über. Damit beginnt ein Teufelskreis: das Kohlendioxid wird nicht mehr richtig abgeatmet, da jedoch gerade das Kohlendioxid der Auslöser des Atemreizes ist, kommt umso früher vom Gehirn der Befehl zum Einatmen. So versucht der Betroffene, immer hechelnder einzuatmen, die Atmung wird flacher und flacher. Der Kohlendioxidanteil nimmt immer mehr zu, und führt zu
Vergiftungserscheinungen , die über Kopfschmerz , Schwindel und Übelkeit bis zur Bewusstlosigkeit führen können . Eine Bewusstlosigkeit unter Wasser endet jedoch tödlich, wenn keine Hilfe kommt .
Wie verhalte ich mich ?
Halte an, Atme aus!!, Denke nach, und Handle
Wie kann ich ein Essouflement bei einem Tauchpartner erkennen?
Mögliche Anzeichen sind ein mehr oder weniger kontinuierlicher Ausatemstrom, das heißt der Taucher ist ständig am Ein- und Ausatmen. Ein Blick in die Augen, zeigt diese meist weit aufgerissen und der Taucher ist unruhig und evtl. unkontrolliert.
Stellst Du ein Essouflement bei deinem Tauchpartner fest, so verbringe ihn sofort in flachere Tauchtiefen!!! Körperkontakt herstellen (psychologische Betreuung)!!
Beruhigen und zum bewussten Atmen auffordern
Bild: NicP / CC BY-SA 3.0
Michael Ionescu 18. April 2018
Welche Anhaltspunkte gibt es denn, ein Essouflement beim Partner festzustellen? Die genannten Symptome sind äußerlich nicht sichtbar.
V.Erb 19. April 2018
Hi Michael
guter Punkt, aber ich denke mal du kennst die möglichen Anzeigen. Werde es noch ergänzen.
Gruß
Volker